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Spielfreude in der Kellerbühne Grünfels

Spielfreude in der Kellerbühne Grünfels

Rückblick 43. klick-Netzwerktreffen

14.05.2025 - Aktuell

Am 7. Mai fand «ennet dem Ricken» die 43. Ausgabe des kklick-Netzwerktreffens statt. Rund 45 Teilnehmende trafen sich in Jona, um sich mit viel Neugier auf das Thema «Spielfreude» einzulassen.

In der besonderen Atmosphäre der historischen Villa Grünfels, in der die Kellerbühne Grünfels – Gastgeberin des Netzwerktreffens –, die Musikschule sowie eine Tagesstätte für ältere Menschen untergebracht sind, wird Spielfreude auf verschiedenen Ebenen grossgeschrieben. Dies merkte man sofort, als sich die Teilnehmenden in der Kellerbühne auf ihren Plätzen niederliessen und dort Postkarten mit Sprüchen der dort gastierenden Künstler:innen vorfanden. Unter anderem auch eine Pointe des Künstlerduos Podewitz: «Lieber ein leerer Saal, als ein Saal voller Lehrer.»

Das Klischee, das Lehrpersonen selbst lieber reden als zuhören, entlarvten die Anwesenden aber schon gleich zu Beginn bei den Grussworten von Laura Verbeke, die Leiterin der Fachstelle Kultur Rapperswil-Jona. Mit viel Aufmerksamkeit lauschten ihr die versammelten Personen, als sie darüber sprach, wie sie schon im Kindergarten beim «Theäterlen» mit Spielfreude angesteckt wurde und wie wichtig für die Entwicklung der Kinder der frühe Kontakt zur Kultur sowie Anlässe wie das Netzwerktreffen seien, um die Sichtbarkeit von Kulturvermittlung auf Schul- und Kulturseite zu stärken.

Mit einem Inputreferat zum Thema «Theaterpädgogische Interventionen im Schulalltag» von Bettina Schneider Weder, Dozentin für Darstellende Künste an der PH St.Gallen, ging es gleich weiter. «Rund zwei Drittel der Kinder, welche jetzt geboren werden, erlernen einen Beruf, den es heute noch nicht gibt.» Darum sei es unerlässlich, den Kindern Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie ein Leben lang neugierig und anpassungsfähig bleiben. Ein Tool dafür können theaterpädagogische Interventionen sein, mit denen die Schülerinnen und Schüler überfachliche Kompetenzen wie Kooperation oder Resilienz lustvoll stärken können. Beispiele für solche Interventionen reichten vom Gestalten von Schulräumen zu einer Art Theaterbühne mit den Lieblingsgegenständen der Schülerinnen und Schülern, um ihnen den Eintritt in die Schule am ersten Schultag zu erleichtern bis zur Anwendung der Feedbackmethode DasArts, welche darauf abzielt, den kreativen Prozess spielerisch zu unterstützen und die künstlerische Entwicklung zu fördern.

Nach der Pause mit Marktplatz verschiedener Kulturanbieter:innen, in der sich die Teilnehmenden mit Kaffee und Kuchen körperlich und mit angeregten Gesprächen geistig stärkten, wurde das Thema «Spielfreude» auch in den drei Workshops weitergeführt.

Im Angebot «Theaterpädagogischer Input im Lehrpersonenteam» besucht die Theaterpädagogin des FigurenTheater St.Gallen Teams im Schulhaus und vermittelt, wie Theater so in den Schulalltag eingebunden werden kann, dass es nicht Mehraufwand, sondern Bereicherung bedeutet. Und tatsächlich schaffte es Kristin Flückinger innerhalb von Sekunden die Anwesenden spielerisch in kleine Theaterübungen einzuführen, welche alle nicht nur stark zum Lachen brachten, sondern auch merklich die eigene Präsenz stärkten und dabei halfen, mit den Mitmenschen in Kontakt zu treten.

Der Theaterpädagoge Christian Renggli verband in seinem Workshop seine beiden Leidenschaften Theater und Informatik. Um Informatik erlebbar auf die Bühne zu bringen, entwickelte er in Zusammenarbeit mit Mint&Pepper von der ETH Zürich digital steuerbare Requisiten, welche leicht von Kindern ab Zyklus 2 programmiert werden können. Dabei entstanden unter anderem LED-Röhren, die schon als Pinocchios Nase fungierten, und so von den Kindern programmiert wurden, dass je nach «Lügegrade» immer mehr von ihrer Länge zu leuchten begannen. Bei der Entwicklung stünden aber immer die Bedürfnisse der Szene im Vordergrund, betonte Christian Renggli. Erst wenn eine Ambulanz für das Stück notwendig wird, verwandelt sich der tragbare Bildschirm in einen Herzmonitor und nicht umgekehrt.

Last but not least zeigten «Wow de Pfiff!», bestehend aus den Musik- und Theaterpädagoginnen Judith Rüegg und Jacqueline Brack, einen Auszug aus ihrem interaktiven Musiktheaterstück «HühnerEien» für Zyklus 1. Mit viel Charme und Witz regten die Schauspielerinnen das ganze Publikum zum Mitmachen, Mitlachen und Mitsingen mit. Dabei bringen sie Hackbrett, Kontrabass, Donnerblech, Cajon, Ukulele und weitere unkonventionelle Perkussionsinstrumente auf die Bühne und nehmen die Schüler:innen mit auf eine musikalische und sinnliche Entdeckungsreise, welche zum eigenen Ausprobieren anregt.

Kati Michalk, Geschäftsführerin von kklick AR/SG, bedankte sich abschliessend beim der Kellerbühne für die Gastfreundschaft, bei den Mitwirkenden des Programms sowie den Gästen und lud zum Abschluss alle herzlich zu einem geselligen Apéro ein.

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