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Von Sichtbarkeit und sprechenden Kochutensilien: ein bunter Mix

Von Sichtbarkeit und sprechenden Kochutensilien: ein bunter Mix

Rückblick Netzwerktreffen #16 AR/GL/SG

28.09.2022 - Aktuell

Für das 16. Netzwerktreffen der Kantone AR/GL/SG war kklick zu Gast in Altstätten. Seit Kurzem befinden sich dort zwei Kulturinstitutionen der Stadt unter einem Dach vereint: Das Museum Prestegg und das Diogenes Theater. Beide bieten Kultur für Jung und Alt: Sei es im Rahmen verschiedener Theaterformate, wie Michel Bawidamann in seiner Vorstellung zum Diogenes Theater erklärte, oder im Rahmen verschiedener Ausstellungen und begleitender Vermittlungsformate, die Monika Meyer, neue Kuratorin am Museum Prestegg, aktuell am Planen ist.

Wie Kulturverantwortliche sicherstellen können, dass sie im Schulhaus als solche sichtbar sind – unter anderem darum drehten sich die Tipps & Tricks, welche von der kklick-Geschäftsstelle im ersten Teil des Programms präsentiert wurden. Grundlage dafür bildeten die Auswertung des World Cafés des letzten Netzwerktreffens sowie verschiedene Befragungen und Gespräche im vergangenen Schuljahr. Die Tipps & Tricks drehten sich ausserdem um zehn Argumente zu Sinn und Wirken kultureller Bildung, die zum Beispiel im Lehrer:innenzimmer zur Inspiration aufgehängt werden können (hier gehts zum Download der Vorlage im A4-Format oder zur Bestellung des A3-Plakats). Beim Thema Kulturbudget sorgten die vorgeschlagenen CHF 30.- pro Schüler:in als Grundlage für die Erarbeitung eines Kulturbudgets je Schule für rege Diskussionen: Von «viel zu viel» bis «völlig im Rahmen» brachten die unterschiedlichen Reaktionen zu allen Themen erneut zum Vorschein, wie unterschiedlich die Chancen und Herausforderungen sind, welchen kulturverantwortliche Lehrpersonen im Schulalltag begegnen. Klar ist und bleibt: Jede Schule ist anders und es braucht manchmal auch ein bisschen Kreativität, Kunst und Kultur im Schulhaus sichtbar zu machen.

Intensiv weiterdiskutiert wurde in der anschliessenden Kaffeepause, bei herbstlichen Temperaturen aber mit Sonne im Gesicht im Hof des altehrwürdigen Gebäudes. Verschiedene kklick-Kulturanbietende standen für Informationen zu ihren Vermittlungsangeboten zur Verfügung. Drei solcher Angebote konnten danach vertieft kennengelernt werden. Ganz oben im Gebäude, unter dem Götterhimmel, sprach Monika Meyer mit den Teilnehmenden über das zukünftige Vermittlungsprogramm des Museum Prestegg, welches aktuell entwickelt wird. Bis das Museum mit vielfältiger Sammlung und umfangreichem Archiv richtig eingezogen ist, konzentriert sich Monika Meyer auf das, was bereits da ist: das Gebäude, die alten Mauern, und natürlich den rundherum bekannten Götterhimmel, der zum Entdecken einlädt.

Entdeckt und erlebt wurde auch bei Miriam Sutter ganz unten im Gewölbekeller. Was «Musikalische Begegnungsgeschichten» sind, erfuhren die Teilnehmenden gleich am eigenen Leib. Dieser wurde aufgewärmt, abgeklopft, in Bewegung gesetzt. Ein Ort, ein Klang, ein Material – mehr brauchen Miriam Sutter als Sängerin und die Theaterschaffende Katrin Sauter nicht für ihre Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern, um mit ihnen auf der Bühne Geschichten zu erzählen. Und genauso, wie es die Lernenden erarbeiten, entwickelten die Teilnehmer:innen vor Ort kurze Szenen mit diesen drei Komponenten.

Szenisches ist auch der Inhalt des Vermittlungsprogramms des Diogenes Theaters. Ariane Clerici betreut die Schulvorstellungen und gab Einblick in die sechs Stücke, welche in der aktuellen Spielzeit Schülerinnen und Schüler niederschwellig ans Theater heranführen. Einen theaterpädagogischen Input gab es dann direkt vor Ort: Mit Kochutensilien in den Händen trafen sich die Teilnehmer:innen zu Gesprächen auf der Bühne. Was sagt wohl ein Kochlöffel zu einem Büchsenöffner? Welche Abenteuer hat eine Knoblauchpresse zu erzählen? Gelächter und Gemurmel zeugten von interessanten und unterhaltsamen Spontangeschichten. Fazit dieses abwechslungsreichen zweiten Teiles des Nachmittags: Erleben ist Essenz der Kulturvermittlung.

Und genau daran knüpft dann das 17. kklick-Netzwerktreffen AR/GL/SG am Mittwoch, 15. März 2023 in St.Gallen an.

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