Eigentlich liegen sie auf der Hand, die diversen guten Gründe, kulturelle Impulse in den Schulalltag zu integrieren und damit zur Entfaltung und Stärkung von Kreativität, Neugier, persönlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler beizutragen. Doch wie so oft rücken sie im dichten Schulalltag in den Hintergrund oder sie sind im entscheidenden Moment nicht in ihrer Schlagkraft präsent, zum Beispiel wenn gegenüber der Schulleitung oder dem Schulrat die Umsetzung eines Kulturprojekts noch schnell begründet werden muss.

Zur Unterstützung haben wir zehn Argumente zu Sinn und Wirken kultureller Bildung sozusagen «schwarz auf weiss» zusammengestellt. Diese können im Lehrer:innen-Zimmer zur Inspiration aufgehängt werden oder natürlich auch sonst immer wieder zur Hand genommen werden, wenn Kolleg:innen oder die Schulleitung von einem Kulturprojekt überzeugt werden «müssen».

Hier können diese Argumente als Vorlage heruntergeladen (A4-Format und A3-Plakat) oder das gedruckte A3-Plakat bei der Geschäftsstelle von kklick AR/SG bestellt werden. 

Damit Deine Kolleginnen und Kollegen wissen und spüren, dass Du die kulturverantwortliche Lehrperson bist, und Deiner Aufgabe die notwendige Präsenz im Schulhaus zuteil kommt, empfehlen wir die folgenden Gefässe zu etablieren:

• Führe «Kultur in unserer Schule» als fixes Traktandum in der Teamsitzung ein.
• Organisiere einen gemeinsamen Kulturanlass für die Kolleginnen und vermittle dabei diese Begeisterung ganz direkt und persönlich.
• Stelle regelmässig Kulturangebote vor, über die wir zum Beispiel in unserem Newsletter informieren. Das muss nicht immer eine halbstündige Präsentation sein. Manchmal wecken besonders einfache Methoden (wie ein Post-It-Zettel mit einem kurzen Hinweis auf ein tolles Angebot auf dem Pult der Lehrpersonen) eher die Aufmerksamkeit oder geben Impulse.
• Hole Bedürfnisse ab, welche Themen und/oder Formate bei den Lehrpersonen von Interesse sind.

Ja, auch über das liebe Geld müssen wir reden! Sehr häufig hören wir, dass den Lehrpersonen das Budget fehlt, kulturelle Projekte mit den Schulklassen durchzuführen, da aus dem jährlichen Klassenbudget ja auch Material für den Unterricht, Ausflüge oder die Adventsverpflegung finanziert werden muss. Zum Teil werden die Budgets der einzelnen Schulhäuser auch als Globalbudget geführt, was der Transparenz nicht immer dienlich ist.

Deshalb empfehlen wir ganz grundsätzlich die Einführung eines separaten Budgetpostens für «Kulturelle Bildung» pro Schulhaus. Dieser Schritt ist aus unserer Sicht zentral für eine Schulentwicklung mit Kultur, in deren Rahmen Kultur als integraler Bestandteil des Unterrichts und nicht als «nice to have» betrachtet wird und die kulturelle Bildung am Ende des Schuljahres nicht einem IT- oder Sportprojekt zum Opfer fällt oder umgekehrt. Als Richtgrösse würden wir von CHF 30 pro Schüler:in und Schuljahr ausgehen. Uns ist bewusst, dass das im ersten Moment vielleicht als ein sehr hoher Betrag eingeschätzt wird. Aber mitunter ist hier ja auch der Weg das Ziel. Wie immer gilt: Jede Schule ist und kann anders, aber das Thema sollte auch im Bereich der Finanzierung gesetzt sein.

Dazu auch für Dich noch ein paar Ideen, wie ein solches Kulturbudget an der Schule umgesetzt werden kann:

• Kläre mit Deiner Schulleitung den genauen Zeitpunkt der Budgetierung und welchen Zeitraum das Jahresbudget umfasst.
• Finde heraus, was es genau braucht, damit im Rahmen der Budgetierung auch kulturelle Projekte berücksichtigt werden.
• Schlage in dem Zusammenhang einen Budgetposten für Kultur vor, der von kulturellen Projekten beansprucht wird, die den Unterricht im Sinne des Lehrplan 21 sinnvoll ergänzen. Unsere 10 Argumente für kulturelle Bildung können hier eine gute Unterstützung sein, die Notwendigkeit zu begründen.
• Die Ämter für Kultur der kklick-Kantone, die auch kklick als Plattform für Kulturvermittlung in der Ostschweiz initiiert haben und finanzieren, können Projekte von Kulturschaffenden in Schulen unterstützen. Hier geht's zu den Förderkritierien und zum Gesuchsformular im Kanton St.Gallen.

Im Kanton St.Gallen sind an 208 Schulhäusern Kulturverantwortliche im Netzwerk von kklick aktiv. Das entspricht einer Abdeckung von über 50%. 
Hier ist das Verzeichnis der Schulen mit kulturverantwortlichen Lehrpersonen.

Vielleicht möchtest Du Dich einmal mit der oder dem Kulturverantwortlichen Deiner Nachbargemeinde austauschen oder ein gemeinsames Projekt realisieren oder gemeinsam das kklick-Netzwerktreffen besuchen? Gerne stellen wir die entsprechenden Kontakte her, E-Mail an arsg[at]kklick.ch genügt.