Archäologie vor Ort
Archäologie vor Ort
Ein Besuch des Archäomobil Ostschweiz in Walenstadt
08.06.2021 - Praxis
Kinder spielen auf dem Pausenplatz, gleich läutet die Schulglocke. Mittendrinn steht ein Bus. Darauf sichtbar sind Gesteinsschichten zu erkennen, ein Totenkopf, Kelle und Jahresringe eines Baumes. Ein Warnschild mit Archäologiewerkzeugen steht davor, Kisten türmen sich, der Inhalt ist noch versteckt. Auf einem Tisch liegt ein Skelett mit Schmuck und Kamm, nur die Gebrauchsgegenstände sind echt, versteht sich. Zwei junge Archäolog*innen vom Verein Archäomobil Ostschweiz mit roter Warnweste begrüssen die 5. + 6. Primarklasse von Frau Stoop. Für sie steht heute Nachmittag eine Zeitreise in die Vergangenheit auf dem Programm.
Nun werden die Gegenstände aus den Kisten sichtbar. Es sind Fundgegenstände von Ausgrabungen aus der Nähe, welche extra für diesen Workshop mitgebracht wurden. Das sorgt bereits für grosses Staunen. Anhand des Materials und des Aussehens finden die Schüler*innen heraus, aus welcher Zeit die Gegenstände sein müssen und gehen gemeinsam auf Zeitreise. Fragen über Fragen werden gestellt, die Zeit rennt. Dabei ist da ein grosses Rätsel zu lösen: Ein Sarg wurde ausgegraben mit einem Skelett und Gegenständen. Aus welcher Zeit er wohl stammen mag?
Eine Gruppe begibt sich ins Labor. Die Samen unter dem Mikroskop deuten auf eine wohlhabende Person hin, nur ihr wurden ausgesuchte Früchte mit ins Grab gelegt. Aus welcher Zeit stammt die Fibel, wir nennen sie Brosche? Wohl aus dem frühen Mittelalter? Bilder geben Aufschluss. Frau oder Mann, das Beckenskelett wird untersucht, das kann nur eine Frau sein! Jahrringe im Holz zeugen aus einer bestimmten Zeit, Grösse und Form eines Knochens lassen erahnen, welches Tier gleichzeitig bestattet wurde, die Lösung des Rätsels rückt näher. Die Kinder würden gerne noch weiter forschen, aber draussen wartet das Skelett und weitere Hinweise.
Vor dem Archäomobil sitzen die Kinder im Kreis. Um das Rätsel sicher zu lösen, werden verschiedene Fundgegenstände mit Magneten in die Erdschichten verteilt, Gelerntes vertieft. Jetzt wird das Skelett nochmals betrachtet und die Archäologin erzählt und zeigt, mit welchen Werkzeugen und Instrumenten sie arbeitet und wie sie bei der Ausgrabung vorgegangen ist. Fast sind die 90 Minuten um, Zeit, das Rätsel aufzulösen. Dies Preis zu geben wäre an dieser Stelle zu viel verraten. Die Glocke läutet, die Kinder verabschieden sich und wandeln auf den Spuren der Vergangenheit nach Hause.
«Ein packender und abwechslungsreicher Workshop, welcher die ganze Klasse in die Welt der Archäologie eintauchen liess.» -Nicole Stoop, Lehrperson
«Gelungener Workshop, lehrreich, spannend, abwechslungsreich, gut organisiert, kurzweilig, geeignet für Kinder, die die Epochen der Urgeschichte kennen.» -Cornelia Gerschwiler, Kulturverantwortliche am Schulhaus Hermet in Tübach, die den Workshop im Rahmen ihres Bildungsurlaubs besucht hat