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Literatur bringt «Schokolade» ins Leben

Literatur bringt «Schokolade» ins Leben

Im Gepräch mit Angelika Mutter-Würms

21.01.2021 - Menschen

Seit Anfang Jahr dürfen wir Angelika Mutter-Würms aus Mollis als neues Mitglied in der Fachgruppe «Literatur aus erster Hand» willkommen heissen:

Was hat dich bewogen, aktiv bei «Literatur aus erster Hand» mitzuwirken?
Mit Büchern lernen wir lesen, das ist unbestritten und wichtig. Bücher lehren uns aber auch viel über die Welt. Es ist mein Ziel, dass immer mehr Kinder selbstständig und unabhängig über Bücher an Wissen gelangen. Hier ein Beispiel: Als unsere Tochter 6 Jahre alt war, konnte sie in einem Spiel problemlos die Frage nach der Hauptstadt von Madagaskar beantworten. Die Verblüffung meines Mannes war gross. Auf seine Frage, woher sie das denn wisse, antwortete die Kleine selbstsicher: ˶Aus «Globi und der Madagaskar-Vogel»ʺ.

Was fasziniert dich an Literatur und Sprache? Welchen Stellenwert hat das Lesen in deinem Leben?
Das Lesen lässt mich bequem von zu Hause aus in verschiedenste Welten eintauchen. Ich kann andere Kulturen kennenlernen, vieles über historische Ereignisse erfahren, eine mir unbekannte Natur erleben oder einfach in faszinierende Geschichten eintauchen.

Du bist Bibliothekarin der Schul- und Gemeindebibliothek Mollis. Wie war dein beruflicher Werdegang?
Seit 2020 darf ich die Schul- und Gemeindebibliothek Mollis in einem Teilzeitpensum leiten. Zuvor war ich als Pflegefachfrau FH tätig. In jener Zeit traf ich mehrheitlich Menschen, die am Ende ihres Lebens angelangt waren. Mit meinen eigenen Kindern, meine 2 Töchter sind mittlerweile 11 und 13 Jahre alt, entdeckte ich die Welt der Menschen, die ganz am Anfang ihres Lebens stehen. Mit ihnen habe ich viel Zeit zwischen Büchern verbracht, sei es mit Vorlesen, Bilder entdecken oder Hörbüchern lauschen. In der Bibliothek arbeite ich seit 2016. Dort kann ich meine Passion für Bücher aller Art und mein Interesse an Menschen vereinen, sogar über alle Altersgruppen. Das fordert und erfreut mich immer wieder aufs Neue.

Gibt es ein besonders «schönes Erlebnis» aus deiner Bibliothekstätigkeit?
Kürzlich habe ich einer Kindergartenklasse die Geschichte «Ein Löwe in der Bibliothek» erzählt. Wir haben gebrüllt wie der Löwe, aber ansonsten verhielten sich die Kinder auffallend ruhig. Auf meine Frage: «Ihr wart heute so still, seid ihr müde?», antwortete ein Junge: «Nein, ich wollte die Geschichte hören!»

Ergänze bitte folgende Satzteile oder Stickworte:

  • Diese*r Autor*in / dieses Buch hat mich nachhaltig geprägt: Die Jahrhundert-Saga von Ken Follett.
  • Dieses Buch müsste noch geschrieben werden: Eine schwierige Frage! Ich mag Bücher, die Erwachsenen-Literatur für Kinder aufbereiten und hoffe, dass in diesem Bereich immer wieder neue und kreative Werke erscheinen.
  • Ein Leben ohne Literatur ist wie …. ein Leben ohne Schokolade.
  • In fünf Jahren möchte ich, dass Literatur... immer mehr Kinder schon vor dem Kindergarteneintritt erreicht.