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Nicht locker lassen!

Nicht locker lassen!

Rückblick Netzwerktreffen AR/GL/SG #13

23.03.2021 - Aktuell

Das 13. Netzwerktreffen AR/GL/SG fand am 17. März zum ersten Mal online statt. Und die Durchführung der Veranstaltung via Zoom zeigte auch Vorteile: rund 62 Kulturverantwortliche, Anbieter*innen und Kulturvermittler*innen – so viele wie nie vorher – aus den unterschiedlichen kklick-Regionen nahmen am Treffen teil.  

Wo drückt der Schuh? 

Das Netzwerktreffen legte den Fokus auf dem Umgang mit den erschwerten Bedingungen zur Durchführung von kulturellen Projekten in Schulen. Mit Fragen wie „Welche Rolle spielt Kultur in der Schule zur Zeit?“, „Was war oder ist an Kultur in Schulen aktuell überhaupt möglich?“ oder „Vermissen die Schüler*innen kulturelle Projekte an der Schule?“ wurde ein Austausch angeregt. Besonders die 20minütigen, so genannten Breakout-Sessions, gaben den in Kleingruppen eingeteilten Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die aktuellen Herausforderungen zu benennen, Ideen für den Umgang damit auszutauschen sowie Wünsche zu äussern, wie sie in ihrem Anliegen, Kultur an Schulen möglich zu machen, unterstützt werden möchten. In mehreren Gruppen wurde die Problematik thematisiert, dass zur Zeit keine klassenübergreifenden Veranstaltungen stattfinden können und dürfen und so die Finanzierung eines kulturellen Projekts erschwert ist. Ein Problem, was oftmals aber mit direkter Kommunikation zwischen Kulturverantwortlichen und Anbieter*innen gelöst werden kann, indem beispielsweise die Klassen nacheinander am Kulturangebot teilnehmen. Die verschiedenen Gespräche zeigten: Kultur an Schulen ist wichtig. Kultur an Schulen ist aktuell schwierig, genauso wie sie aber möglich ist. Und als Quintessenz: Nicht locker lassen! 

Kultur in der Schule – aber wie? 

Eingeschränkt sind zur Zeit Museumsbesuche möglich. Daneben bilden besonders mobile Angebote von den vielfältigen Kulturanbieter*innen die Gelegenheit, Kultur in den Unterricht einzubinden. Vier solcher Angebote wurden auf anregende und informative Art verfilmt und via Videoeinspielung den Teilnehmer*innen des Netzwerktreffens vorgestellt: Enrico Lenzin, der mit seinen Trommeln Schüler*innen sowie Lehrpersonen zu begeistern vermag und nicht viel mehr braucht als Platz für sein vier Meter langes Alphorn (Trommelfieber). Daniela Mittelholzer vom Kunstmuseum St. Gallen, die mit den Schüler*innen der Frage nachgeht, inwiefern sich ein Museum vom Schulzimmer unterscheidet und Gemälde gerne mal auf den Kopf stellt (Kunstkopie!). Matthias Rozinek, der Jugendlichen beibringt, wie sie mit ihrer Handykamera ein Bild optimal in Szene setzen können, an sich tragen sie das Handy ja sowieso immer (Handy-Fotografie). Oder Yvonne Schneider, die mit ihrem Figurentheater funkelDUNKEL in Koffergrösse Ziegenzauber und Bastelfreude ins Klassenzimmer bringt (Ziegenzauber). Vier Beispiele von vielen weiteren mobilen Angeboten auf kklick.ch, welche den Teilnehmer*innen als Inspiration für die weitere Planung in dieser herausfordernden Zeit mit auf den Weg gegeben wurden. 

Ebenso gab Franziska Bannwart, Kulturverantwortliche und Lehrerin auf der Basisstufe Bissau in Heiden Einblick in von ihr durchgeführte kulturelle Projekte. Sie, die den ersten Lockdown vor einem Jahr zur eigenen Weiterbildung in Sachen „Digitales“ genutzt hatte, realisierte mit einer Schulklasse ein dreidimensionales, virtuelles Buch, wie sie es selbst nannte. Ein Buch, das wohl gedruckt wurde, aber dank QR-Codes gleichzeitig die Möglichkeit gab, auf mit den Kindern produzierte Videos zuzugreifen. Mit bis zu 500 Klicks pro Video ein grosser Erfolg. Und wiederum Inspiration dafür, wie digitale Medien helfen können, Kultur an Schulen aktuell möglich zu machen. Obwohl auch Franziska Bannwart zugeben musste: das schönste Element, ist dennoch das live Produzieren und Erleben von Kultur gemeinsam mit den Schüler*innen. 

Kultur wärmt das Herz 

In seinen Grussworten betonte Alexander Kummer, Leiter Amt für Volksschule Kanton St.Gallen, die Bedeutung von Kultur an den Schulen, würdigte aber gleichzeitig die erschwerten Bedingungen, unter welchen Lehrpersonen und Kulturverantwortliche versuchten, dies möglich zu machen. Sie seien gefordert, Kreativität und Flexibilität sind nötig, um Kultur an Schulen als wertvolles Element am Leben zu erhalten und Inseln der kulturellen Bildung zu schaffen. Dafür wünscht er Mut und Durchhaltewillen und dankte allen, dass Kultur an Schulen weiterhin einen Platz hat.  

Ein wertvolles Element ist die Kultur an Schulen ohne Frage, das brachte der virtuelle Austausch am 13. Netzwerktreffen klar zu Tage. Oder in Worten Alexander Kummers: „Kultur regt an, fördert das Gemeinschaftsgefühl und wärmt das Herz.“ Alles Ingredienzen, um gemeinsam – und mit Kultur – durch diese herausfordernde Zeit zu kommen. Möge die vierte Welle eine Kultur- und keine Coronawelle sein.