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Kulturvermittlung im Studium verankern

Kulturvermittlung im Studium verankern

kklick kooperiert mit den Pädagogischen Hochschulen St.Gallen und Thurgau

29.06.2021 - Aktuell

Um der Kulturvermittlung als festen Bestandteil des Schulunterrichts den Weg zu ebnen, pflegt kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz ein breites Netzwerk mit Kooperationspartner:innen, unter anderem mit den Pädagogischen Hochschulen St.Gallen und Thurgau. Über die letzten Jahre konnten verschiedene Ebenen der Zusammenarbeit etabliert werden, die in der Schweizer Bildungslandschaft eine besondere Stellung einnehmen. Das Ziel dieser Kooperationen besteht darin, ästhetisch-kulturelle Bildung und kulturelle Teilhabe bereits in der Ausbildung zu verankern und angehende Lehrpersonen für deren Bedeutung als selbstverständliche Bestandteile des Lehrplans Volksschule zu sensibilisieren. Den Studierenden sollen Möglichkeiten aufgezeigt und Werkzeuge vermittelt werden, wie Kultur in den Schulunterricht eingebettet werden kann.  

«Die Anknüpfungspunkte für Kultur sind im Lehrplan Volksschule sehr vielfältig: Zum Beispiel wird in den Fachbereichen wie Musik und Gestalten die Schule auch als ein Ort der kulturellen Bildung beschrieben. Oder im Fachbereich Sprachen wird die Begegnung mit Autorinnen und Autoren variantenreich gedacht. Im Unterricht wenden Schülerinnen und Schüler kunstorientierte Methoden auf ihre Arbeitsweisen an. Generell steht in den kulturell-ästhetischen Lernprozessen eine Wahrnehmungsförderung verbunden mit handlungsorientierten Praxen im Zentrum. Unser Ziel ist es, die Studierenden darin zu schulen, diese Anknüpfungspunkte entsprechend vielseitig zu nutzen.» Heidrun Neukamm, Prorektorin PHSG Kindergarten- und Primarstufe

In St.Gallen ist der Kick-off zur Thematisierung von Kulturvermittlung während des Studiums der jährlich stattfindende Kulturtag in der Einführungswoche, für den kklick jeweils das Programm zusammenstellt. Den Studierenden der Studienbereiche Kindergarten/Primarschule und Sekundarstufe I eröffnet sich im Laufe dieses Tages das breite Spektrum der regionalen Kulturlandschaft. Sie lernen die unterschiedlichsten Vermittlungsangebote kennen und erhalten einen Blick hinter die Kulissen der Kulturinstitutionen. Anknüpfend an den Kulturtag als Auftakt findet im 7. Semester zudem die Kulturwerkstatt für Student:innen im Studienbereich Sekundarstufe I statt, an der Kultur während eines Halbtages in Intensiv-Workshops weiterführend vermittelt und erlebt wird.  

«Meinen Kulturtag habe ich als sehr abwechslungsreich und spannend erlebt. Ich durfte viele Kulturangebote ausprobieren und dort auch nochmals in die Rolle der Schülerin wechseln. Ich finde es toll, dass man bereits am Anfang des Studiums einen Einblick in die vielfältige Kulturlandschaft bekommt, von der man später als Lehrperson mit seinen Schülerinnen und Schülern profitieren kann.» Maria Mannai, Studentin PH St.Gallen  

Die Studierenden werden nach dem Kulturtag weiter ermuntert in das Kulturleben der Stadt und Region einzutauchen, und zwar mit dem kklick-Kulturpass. Dieser ermöglicht vergünstigten oder kostenlosen Zugang zu 25 Kulturinstitutionen. Seit September 2020 stehen den Student:innen der PHSG 60 Kulturpässe zur Verfügung, die sie in den Mediatheken für individuelle Besuche von Institutionen der Kantone SG und AR im Rahmen von Studienaufträgen ausleihen können. Wenn diese ihre Ausbildung abgeschlossen haben, erhalten sie als kleines Geschenk einen Gutschein für einen Kulturpass für das folgende Schuljahr.  

Dozierende der PHSG nutzen Kulturinstitutionen als ausserschulische Lernorte, zu denen ihre Studentinnen und Studenten mit dem Kulturpass vereinfacht Zugang erhalten. Im Bewusstsein der angehenden Lehrpersonen gestärkt und verankert werden dadurch auch die Institutionen, welche sich am Kulturpass beteiligen, wie beispielsweise das Kunstmuseum St.Gallen:  

«Ein möglichst früher und niederschwelliger Kontakt mit den Student:innen ist für mich als Kunstvermittlerin des Kunstmuseums St.Gallen essentiell – sei das über einen Museumsbesuch im Rahmen des PH-Kulturtages, im Rahmen des regulären Studiums mit PH-Dozierenden oder individuell mit dem Kulturpass. Insbesondere der Kulturpass ermöglicht es den Student:innen frei und nach eigenen Interessen Kulturinstitutionen zu besuchen und diese als ausserschulischen Lernort kennenzulernen. Nur wer als Student:in positive Erfahrungen mit Museen machen kann, kann diese später als Lehrperson ihren Schüler:innen weitervermitteln.» Daniela Mittelholzer, Kunstmuseum St.Gallen  

An der PHTG ist kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz zu einem festen Bestandteil der Lehre geworden. Im Modul Bereichsdidaktik Gestalten lernen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer Beispiele innovativer schulischer Vermittlungsangebote kennen und die Plattform kklick als Arbeitsinstrument zu nutzen. Zudem werden sie über den Tätigkeitsbereich der Kulturverantwortlichen und die Möglichkeiten und Vorteile dieses Netzwerks informiert. Beim Diplomprojekt steht kklick den Studierenden als Praxispartnerin zur Verfügung.  

«Die konkreten Kontakte zwischen kklick und der PHTG im Fachbereich Gestaltung und Kunst sind wertvoll. Im Rahmen der Lehrer:innen-Ausbildung werden den Studierenden Begegnungen mit Kunst und Kultur ermöglicht. Beim Berufseinstieg können diese nahtlos in das breite Spektrum an niederschwelligen Angeboten, Aktivitäten und Unterstützungen seitens kklick übergeführt werden.» Martin Beck, Dozent Gestaltung und Kunst, Leiter Fachbereich Gestaltung und Kunst PHTG  

Auch im jährlich stattfindenden Weiterbildungsblock für bereits im Thurgau unterrichtende Lehrpersonen wird kulturelle Bildung gross geschrieben. Neben einem praktisch ausgerichteten Informationsteil zur Initiative kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz lernen die Lehrpersonen Kulturvermittelnde und deren Vermittlungsangebote für Schulklassen kennen. So wird ein niederschwelliger und praxisorientierter Zugang eröffnet, über den Kultur Eingang in den Schulalltag findet.  

Die Projekte und Initiativen von kklick an und mit den Pädagogischen Hochschulen St.Gallen und Thurgau sind zukunftsorientiert. Was in der Ausbildung gesät wird, trägt in der Berufspraxis Früchte, indem die angehenden Lehrerinnen und Lehrer Kultur und Kulturvermittlung aktiv in den Schulalltag integrieren. Angeregt durch und begleitet von kklick als starke Partnerin mit vielfältigen Angeboten für alle Altersstufen, die beratend an ihrer Seite steht.  

Denn: «Kulturelle Begegnungen sind wichtig für unser gesellschaftliches Zusammensein, für ein Miteinander neben der Digitalisierung, für eine Bereicherung im Studienalltag und dann auch im Schulleben.» Heidrun Neukamm, Prorektorin PHSG Kindergarten- und Primarstufe