Eines Morgens wacht Greg auf und stellt mit Entsetzen fest, dass er sich in eine Raupe verwandelt hat. Seine Familie ist schockiert und versucht seinen Zustand vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Greg selber ist je länger, je faszinierter: Sein Gehirn funktioniert wie vorher, doch sein Körper kann sich nun sogar über die Zimmerdecke vorwärtsbewegen. Die Familie ist in Aufruhr. Der Vater will die Raupe zerstören, die Mutter ist nervlich am Ende und genau zu diesem Zeitpunkt zieht auch noch der pflegebedürftige Grossvater ein. Nachdem Gregs Eltern in ihrer Not einen Arzt zuziehen, nimmt das Drama seinen Lauf. Die Presse wird aufmerksam auf die Sensation, die Raupe kommt ins Labor und wird zum Fernsehstar. Letztendlich wird klar, dass Sara, in die Greg schon lange verliebt ist, eine grosse Rolle spielt bei dieser rätselhaften Verwandlung.

Dirk Walbrecker hat Kafkas Klassiker «Die Verwandlung» umgeschrieben zu einem Jugendroman. Vieles wurde adaptiert an die heutige Zeit, die Grundgedanken bleiben jedoch gleich: Ein Junge, der sich einer Situation nicht gewachsen fühlt, ein patriarchalischer Vater, eine schwache Mutter. Ständig dreht sich alles um den guten Ruf in der Öffentlichkeit. Verraten sei an dieser Stelle noch nicht, ob die Raupe Greg genauso wie Kafkas Käfer am Schluss grausam verendet. Spannende, im wahrsten Sinne des Wortes «kafkaeske» Lektüre mit Link zu entsprechendem Unterrichtmaterial.

Miriam Vollenweider

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