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«netzwerktreffen weiterfüh»

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Rückblick Netzwerktreffen #20 TG

04.03.2024 - Aktuell

«Mein Highlight war, dass ich dank den Workshops gleich etwas in der Hand habe, das ich sofort umsetzen kann. Mit den Übungen von Miriam Sutter muss ich heute Abend für meinen Kurs im Freifach Theater nichts mehr vorbereiten.» So klang es unter anderem beim Apéro nach der erfolgreichen Durchführung des 20. kklick-Netzwerktreffens TG, diesmal zu Gast im Thurgauer Theaterhaus in Weinfelden. Aber der Reihe nach.

«Ich bin es bitz nervös.», meinte Richi Küttel, neuer Geschäftsführer von kklick TG, bei der Begrüssung im Theatersaal. «Schliesslich ist es unser Ziel, die Netzwerktreffen qualitativ genau so gut durchzuführen wie bis anhin.», fügte er hinzu und leitete dann ohne Umschweife über zum Grusswort von Heiner Christ, Leiter Amt für Volksschule Kanton Thurgau.

Dieser knüpfte eloquent mit der Heldenreise, also der archetypischen Grundstruktur vieler Mythen, an das Thema des Tages «Darstellen und performen» an und freute sich darüber, dass die versammelten Kulturverantwortlichen dem Ruf zum Abenteuer gefolgt waren und sich der Herausforderung, Kultur an der Schule zu vermitteln, stellen. Herausforderungen wie das Klischee abzubauen, Kultur wäre elitär oder die Hemmschwelle zu überwinden, sich auf das Unverfügbare und Unfassbare einzulassen, was Kultur in ihrer Essenz ausmacht, sie aber auch in Budgetdiskussionen so schwierig zu verteidigen lässt. Am Ende bedankte sich Heiner Christ bei den Lehrpersonen für ihren Einsatz für die Kulturvermittlung an ihren Schulen. Danach ging es auch schon mit den drei Workshops des Tages los.

22 mobile Stücke
Dunja Tonnemacher, Fachstelle Pädagogik des Theater Bilitz, zeigte in kurzer Zeit auf, was mit Theater alles an der Schule zu "reissen" ist: Von themenzentrischen Workshops zu aktuellen Problemen wie Mobbing und Sucht, bis zu «Actionbounds», also digitale Schnitzeljagden, durch welche die Schülerinnen und Schüler eigenständig einen interaktiven Einblick in die verschiedensten Theaterberufe erhalten. Auch die Schultheatertage Ostschweiz gehörten zu den vorgestellten Angeboten.

Die Puppen tanzen lassen
Im Workshop von puppenspiel.ch, durchgeführt von Schauspieler Simon Engeli und Puppenspielerin Rahel Wohlgensinger, stand die Begeisterung für den Theaterbesuch im Zentrum. Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen «So ein Chaos!» und «Wildsau!» zeigten sie gleich live und ernteten durch das Zusammenspiel von Puppe und Mensch viele Lacher und Applaus. Gerade die Hundepuppe Monty gewann mit ihrer frech-charmanten Art sofort die Herzen aller, als er von einem Festmahl träumte und sich «Hackbraten mit Cervelat überbacken» vorstellte. «Man kann sich als Schauspieler noch so abmühen, sobald Monty auch nur eine Bewegung macht, hat er alle Augen auf sich.», schmunzelte Simon Engeli im Anschluss. Dadurch ist Puppenspiel aber auch ideal, um Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen zu begeistern und wichtige Themen auf konkrete Art und Weise zu vermitteln.

Üben, üben, üben
Im dritten Workshop «Musikalische Bewegungsgeschichten», vorgestellt von der ausgebildeten Jazzsängerin Miriam Sutter, wurden die Teilnehmer:innen ins kalte Wasser geworfen. Sie lernten durch verschiedene Stimm- und Atemübungen sich und ihren Körper auf die Bühne vorzubereiten. Miriam Sutter zeigte auf direkte und sympathische Art und Weise einfache Kniffe wie die eigene Bühnenpräsenz verbessert werden kann und leitete die Kulturverantwortlichen und Kulturschaffenden in kleinen Gruppen an, die gezeigten Übungen direkt zu einer kleinen Performance zum Thema «Held:innen» zusammenzuführen.

Zeit und Geld
Nach der wohlverdienten Pause, in der sich die Teilnehmenden mit Kaffee, Brownies und Brötchen körperlich, und im Gespräch mit den Anwesenden Kulturschaffenden auch geistig stärken konnten, versammelten sich alle zum Fachaustausch im Theatersaal. In diesem ging es vor allem darum, die Bedürfnisse und Hürden der anwesenden Kulturverantwortlichen im Schulalltag in Erfahrung zu bringen und für alle zu visualisieren.

Die Teilnehmer:innen konnten die gestellten Fragen durch die interaktive Präsentationssoftware «mentimeter» auf ihrem Smartphone vor Ort beantworten, ihre Inputs erschienen direkt auf der Leinwand. Neben den altbekannten Faktoren Zeit und Geld kristallisierten sich als Hürden in der Tätigkeit als Kulturverantwortliche auch Desinteresse im Kollegium, sowie Fahrtkosten und lange Anfahrtswege heraus.

Erfreulicherweise war auf der Leinwand auch zu lesen, dass sich die Anwesenden die Weiterführung der Netzwerktreffen wünschten. «Ich bin es bitz nervös.», meinte Richi Küttel, Geschäftsführung kklick TG, noch bei der Begrüssung im Theatersaal. Schön hat sich diese Nervosität anscheinend gelohnt.