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Rückblick Netzwerktreffen #15 TG

Rückblick Netzwerktreffen #15 TG

Baukulturvermittlung im Kulturdenkmal

26.10.2021 - Aktuell

Die Konvikt-Halle als eine der ältesten Turnhallen der Schweiz bildete den perfekten Veranstaltungsort für das Netzwerktreffen #15 zum Thema Baukulturvermittlung, das am Mittwoch, 29. September 2021 in Frauenfeld stattfand. Im 1865 nach Plänen von Johann Joachim Brenner errichtete Baudenkmal, das im Hinweisinventar der Denkmalpflege als «besonders wertvoll» erfasst ist, trafen sich über 30 Kulturverantwortliche, Kulturschaffende, -vermittelnde und -interessierte nach gut einem Jahr wieder persönlich und live vor Ort, um sich inspirieren zu lassen und sich miteinander auszutauschen.

Vorerst wurde das Thema Baukulturvermittlung in der Schweiz kontextualisiert. Baukultur beinhaltet sämtliche Elemente und Aspekte der gebauten Umwelt; sie umfasst neben Architektur auch den Städtebau, die Ortsplanung, die Gestaltung von Verkehrs- und Ingenieursbauten, ja sogar die Kunst im öffentlichen Raum. 2018 wurde in der sogenannten «Erklärung von Davos» im Rahmen des europäischen Kulturerbejahrs definiert, wie in Europa hohe Baukultur politisch und strategisch verankert werden könnte. Insbesondere sollten Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu befähigt werden, sich mit baukulturellen Fragen zu befassen. Die Stärkung der Baukulturellen Bildung wurde folglich als kulturpolitische Notwendigkeit begriffen.

„Wer Baukultur aktiv mitgestalten möchte und muss, braucht dafür Grundlagen: Gemeinsames Wissen, eine differenzierte Sprache und geklärte Begriffe“,  konstatiert der Verein Archijeunes. Archijeunes verfolgt das Ziel, die Baukulturelle Bildung im Schweizerischen Bildungscurriculum zu verankern und Akteur*innen der Baukultur zu vernetzen. Auf der Website von Archijeunes finden sich unter anderem Unterrichtseinheiten für interessierte Lehrpersonen sowie eine Bibliothek mit Materialien, Publikationen und Medien, von denen man sich inspirieren lassen kann.

Nach der kurzen inhaltlichen Einführung erzählte die Lehrerin und Kulturverantwortliche Manuela Wenger von der Primarschule Hoferberg in Wilen-Gottshaus von ihren Erfahrungen mit dem Projekt «Wo ich wohne» von Rebekka Ray und Ueli Vogt, das im Rahmen des Projektwettbewerbs KOMET #2 durchgeführt werden konnte. Die Ausführungen von Manuela Wenger, eine Bilddokumentation sowie Videos von Schüler*innen, die ihre selbst gebauten Hausmodelle vorstellten, ergaben einen lebendigen Gesamteindruck des Baukulturvermittlungsprojekts. So zeitintensiv die Arbeiten vor und während des Projekts auch waren, so hätten doch alle Beteiligten und insbesondere die Schüler*innen derart viele verschiedene positive Erfahrungen machen dürfen und nachhaltig profitiert, dass sie «Wo ich wohne» genauso wieder durchführen würde, stellte die Kulturverantwortliche abschliessend fest.

Vor und nach der Pause erhielten die Teilnehmer*innen des Netzwerktreffens gleich selbst Gelegenheit,  unter Anleitung der Kulturvermittlerin Rebekka Ray und des Architekten Ueli Vogt verschiedene Methoden der Baukulturvermittlung zu erproben, die gebaute Umgebung der Konvikt-Halle zu erkunden sowie das Entdeckte in Gruppen gemeinsam zu reflektieren. Die Workshops mündeten in einer angeregten Abschlussdiskussion, die nochmals die Relevanz des Themas Baukulturvermittlung sowohl für jede*n einzelne*n als auch im Kontext Schule bewusst machte.

Während der Pause und des Apéros fanden folgende kklick-Kulturanbieter*innen zum Marktplatz zusammen und überraschten mit informativen und originellen Kurzpräsentationen sowie liebevoll eingerichteten Info-Tischen:
Heiko Lingemann
jungspund / Junge Szene Schweiz
Museum für Archäologie Thurgau
SSASSA Schnabelwetzer
Seemuseum Kreuzlingen
Theater Bilitz
Zwischendrin. Vermittlung_Projekte und Beratung

Vielen Dank an alle Mitwirkenden und Teilnehmenden! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im März 2022 anlässlich des Netzwerktreffens #16. Informationen folgen...

Fotografische Dokumentation: Kirsten Astor.